Was ist formatkrieg (videorekorder)?

Der Formatkrieg im Bereich Videorekorder fand in den 1970er und 1980er Jahren zwischen den Konkurrenten VHS (Video Home System) und Betamax statt. Beide Unternehmen entwickelten unterschiedliche Formate für Videobänder, die kompatibel zu ihren eigenen Geräten waren.

Die Firma Sony führte 1975 Betamax ein, während JVC im selben Jahr VHS präsentierte. Die beiden Formate hatten einige technische Unterschiede, aber die Hauptkontroverse drehte sich um die Aufnahmezeit. Betamax bot eine bessere Bildqualität, aber nur eine Aufnahmezeit von einer Stunde. VHS dagegen bot eine Aufnahmezeit von bis zu zwei Stunden, was bei den Verbrauchern beliebter war.

In den folgenden Jahren schlossen sich Sony und andere Hersteller zu einer "Betamax-Koalition" zusammen, um das Format zu fördern. JVC dagegen lizenzierte das VHS-Format an viele andere Unternehmen, was zu einer größeren Verbreitung führte. Dadurch konnte VHS eine breitere Auswahl an Geräten und Filmen bieten, während Betamax immer weiter an Boden verlor.

Ein Wendepunkt im Formatkrieg war 1984, als Sony sich weigerte, die Filmrechte für Adult-Inhalte auf VHS zu lizenzieren, während JVC dies zuließ. Da Adult-Videos zu dieser Zeit fast die Hälfte des Videoverleihmarktes ausmachten, führte diese Entscheidung zu einem deutlichen Vorteil für das VHS-Format.

Mitte der 1980er Jahre wurde der Formatkrieg schließlich zugunsten von VHS entschieden. Sony gab 1988 offiziell seine Betamax-Reihe auf und das VHS-Format dominierte den Markt für Videorekorder.

Heutzutage ist das VHS-Format veraltet und wurde von digitalen Videorekordern und Streamingdiensten abgelöst. Dennoch hinterließ der Formatkrieg einen großen Einfluss auf die Industrie und zeigte, dass die Verfügbarmachung von Inhalten für die Verbraucher von großer Bedeutung ist.

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